Mittwoch, 4. November 2015
Wo gehen unsere Produkte hin….
Unsere Geräte hier werden normalerweise durch unsere Verkaufsagenten vertrieben. Man bekommt also nicht wirklich etwas davon mit, wer so unsere Sachen kauft. Unser ortsansässiger Agent hat allerdings vorgeschlagen, daß wir mal schauen dürfen, wo unsere Produkte landen. Wir haben uns das natürlich auch nicht entgehen lassen und uns das mal angesehen. Dabei durften wir eine Familie besuchen, die auch interessiert ist an einem Produkt. Diese Familie lebt mit zwei weiteren Familien in einer 3-Zimmer-Wohnung und teilt sich Bad und Küche. Das war ein älteres Pärchen, was total stolz auf ihr Zimmer war, in dem alles drin stand, Bett, Kühlschrank, Vitrine, Heizung, Kleiderkommode, keine 10 m² groß. Das Zimmer selbst war sehr sauber gehalten, der Rest der Wohnung allerdings eine Katastrophe, keine Details…. Wenn man so die Berichte sieht im TV über chinesische Wohnverhältnisse - das hat es genau getroffen. Innerhalb dieser Wohnung herrschen in etwa 10 Grad laut Aussagen der Bewohner, die Fenster sind uralt, gedämmt ist auch nichts, deswegen waren die voll happy über so ein Heizgerät. Zudem fördert die Regierung den Kauf auch, von daher eine gute Sache. Da wird einem mal wieder bewusst, wie gut es einem geht. Ein Kollege, der dabei war, berichtete uns dann, daß auch er so aufgewachsen ist…..

... link (0 Kommentare)   ... comment


1,5 Jahre in China sind nun rum (Stand Juni 2015)!
Ich hab mir ja angewöhnt, immer mal zu schreiben, wie es uns nach einem vergangenen halben Jahr so ergangen ist. Tatsächlich sind nun schon 1,5 Jahre rum und es ist mal wieder Zeit zum Reflektieren. Gerade die letzten Wochen haben wir viel überlegt, wie es später weitergeht, wielange es hier noch geht.

Während wir zwischenzeitlich klare Gedanken hatten, was unsere Zukunft angeht, sind diese nun total konfus. Es gibt ja nicht nur schlechte Seiten hier, außerdem wollen wir eigentlich viel mehr Kultur und Natur sehen, was natürlich wieder zu dem organisatorischen Thema führt, was ich jetzt aber nicht nochmal ausführe. Wir haben einige Gleichgesinnte kennengelernt. Hätten wir diese auch in DE getroffen und festgestellt, daß man die gleichen Interessen hat?
Wie wird das irgendwann mal wieder in DE? Kommt man mit dem Leben dort wieder zurecht, was man früher hatte? Auch früher war nicht alles Gold, was glänzt. Das hat uns ja auch mit zu dem Schritt bewogen, nach China zu gehen.
Was wir klar wissen, wir wollen unbedingt die Natur zurückhaben, das Grün, das Rascheln der Bäume, Zwitschern der Vögel, Regen! Kein Autohupen, keine Klimaanlagen in Dauerbetrieb im Sommer und im Winter, kein Gespucke mehr überall, kein Krach!
Aber alles andere ist unklar….. Plötzlich steht wieder alles in Frage. Dazu führten natürlich auch viele Änderungen im Dienstleben, die sich in den letzten acht Wochen ergeben haben. Viele Strukturen haben sich verändert, unsere letzten Unterstützungen hier sind weggebrochen, speziell für Markus. Die Auswirkungen kennen wir noch nicht. Aber genau das kennen wir mittlerweile – die Ungewissheit, die uns von Anfang an hier begleitete. Jetzt denkt ihr bestimmt,“ gerade deswegen würde ich doch zurückgehen, warum soll man sich den Stress antun“. Nur ist das nicht so einfach. Man muß sich immer überlegen, daß an einer Rückkehr genauso viele Sachen hängen wie an einer Auswanderung…. Man fängt wieder von vorn an.
Oder nicht? Kann man wieder einfach an alles anknüpfen, da weitermachen, wo man aufgehört hat?
Ich bin ja nun oft in DE gewesen, hatte immer wieder den Vergleich. Hab oft gesagt, ich hab hier in China echt keine Lust mehr, ich hab Heimweh. Und trotzdem waren die DE-Phasen nicht immer gut. Ganz im Gegenteil. Ich brauchte Tage, manchmal 2 Wochen um mich wieder an mein altes Leben zu gewöhnen. Ich bin jedes Mal mit Erwartungen gekommen, die selten eintrafen. Viele Dinge waren für mich frustrierend. Und hatte ich mich wieder mit dem alten Leben abgefunden, ging es zurück. Und dann vermisst man DE. Ein Leben in zwei Welten – unmöglich!

Wie ergeht es Markus damit? Ähnlich. Natürlich war er nicht so oft wie ich in DE, oft ganz anders motiviert, allein schon durch die Aufgabe, die er hier hat. Die gleichen Fragen hat er sich aber trotzdem gestellt, nahezu die gleichen Empfindungen geteilt. Solche Chinakoller-Tage wie ich sie oft hatte, hatte er auch, aber weniger. Stattdessen hat er jetzt schon ganze Chinakoller-Wochen. Seit Langem ist er gesundheitlich extrem angeschlagen.

Wie haben wir neulich festgestellt: in China kommt alles ans Licht, die Dinge, die einen vorher schon beschäftigt haben, beschäftigen einen noch viel mehr. Die Belastbarkeit auf einigen Ebenen ist zum Einen gestiegen, weil man ja hier ein anderes Leben führt und man mit Randbedingungen klarkommen muß, über die man sich nie Gedanken gemacht hat. Aber auf anderen Ebenen ist diese extrem gesunken, man kann viele Dinge nicht mehr an sich ranlassen. Tut man das doch, dann ist man nur noch unglücklich.

Unser nächster DE-Aufenthalt steht nun an. Für mich etwas länger. Ich bin gespannt, wie es dieses Mal sein wird…..

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 6. Juli 2015
Letztes Wochenende
Sind wir nach Beijing zu Freunden gefahren. Es war super spontan. Leider ist das immer etwas aufwendig durch die Transferzeiten (ca. 2,5 Stunden mit Taxi, Zug, Metro und zu Fuß) und alles immer extrem überfüllt, aber mal muß man auch mal etwas anderes sehen. Wir haben uns dann in den Hutongs dort getroffen. Die Hutongs sind die alten chinesischen Viertel, diese wurden wieder restauriert und heute befinden sich dort viele kleine Cafés und Boutiquen. Sehr schön zum Sitzen, begrünt und man bekommt von den Menschenmassen und dem Verkehr fast nichts mit. Ein kleiner Urlaub in einer Millionengegend!
Zufällig sind wir an einem griechischen Restaurant (!) vorbeigekommen. Danach suchen wir seit 1,5 Jahren hier!!! Hoch erfreut sind wir rein und haben das mal getestet. Über den Dächern der Hutongs konnten wir auf einem Balkon sitzen und den Tag ausklingen lassen. Das Essen war ok, aber man kriegt natürlich nicht das, was man kennt, qualitativ auch anders. Aber man kann ja auch nicht verlangen, daß Chinesen griechisch kochen können. Ist aber mal eine nette Abwechslung gewesen.
Am nächsten Morgen haben wir alle noch schön gemeinsam gefrühstückt und sind dann wieder nach Tianjin aufgebrochen.

Ein solches Wochenende mit lieben Freunden ist Balsam für die Seele und man kann gar nicht aufhören zu quatschen. Da man ja im gleichen Boot sitzt, hat man natürlich viele gemeinsame Themen, über die man sich austauschen kann. Wenn man vor allem seit Wochen kaum andere Menschen gesehen hat, mit denen man sich so austauschen kann, wie man das aus dem „früheren Leben“ in DE kannte, ist man total euphorisch und freut sich tierisch. Klar kann man mit den Kollegen reden, aber das ist eben oberflächlich. Nach so einem Wochenende ist der Aufprall dann in Tianjin oft hart, weil man plötzlich feststellt, daß Tianjin zwar schöne Ecken hat, aber mehr auch nicht. Man lernt selten mal jemanden kennen, die Luft ist oft schlechter als in Beijing, solche Ecken, in denen man mal draußen sitzen kann, gibt es kaum und wenn nur da, wo alle hingehen und man immer Krach hat. Und und und…..Kurz gesagt: Tianjin ist zum Arbeiten da...

... link (0 Kommentare)   ... comment


Schwangerschaft in China Teil III
Wir sind jetzt in der 14. Woche. Wir?? Genau, ich bin doch live dabei….
Wir ziehen jetzt nur noch Jogginghosen an (jeden Tag diegleiche), das schnürt den Bauch nicht so ab. Ich kann mir ja vorstellen, daß man alles versucht, damit der Bauch nicht gequetscht wird, aber es gibt bestimmt auch hübsche andere Hosen…. Nur, warum auch jeden Tag Turnschuhe? Dicke Füße? Es ist ja Hochsommer mit 38 Grad, ich hab mir sagen lassen, in diesem Land werden alle unsere Klamotten hergestellt inklusive Schuhe, wie so Ballerinas oder zumindest Sneaker, Sandalen….

Die Brecherei jeden Abend ist noch immer da, aber immerhin schafft sie es schon mal wieder, Salat zuzubereiten, der riecht ja nicht….

Unsere Engländerin fragte sie dann beim Mittagessen, warum sie denn Gemüse roh essen würde, bei den ganzen Keimen hier sollte man das doch besser abkochen. Hat sie nicht verstanden. Wer den Neuwagenduft schon als gefährlich einstuft, müsste sich doch gerade über die Hygiene hier Gedanken machen…. Man muß das hier nicht verstehen…

16. Woche: nichts Interessantes Neues leider. Ich berichte weiter!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dragonboat-Fest
Vorletztes Wochenende war ein verlängertes Wochenende, der Montag war also noch frei. Wie der Name schon sagt, haben wir erwartet, daß irgendwo bestimmt ein paar Boote mit coolen Drachen-Figuren rumfahren. Immerhin haben wir letztes Jahr auch schon mal im TV von diversen Rennen in Südchina erfahren, warum soll es das hier nicht geben…. Im Internet stand nichts, aber sowas wird ja dann meist eh wieder auf den chinesischen Seiten kundgetan. Also die Frage an die Kollegen, wo sowas hier stattfindet in der Nähe. In Beijing war klar, daß da nichts sein konnte, da gibt es ja kein Gewässer, aber wir wohnen ja direkt hier in Tianjin am Fluß, also muß doch da was sein.

Antwort „höh???, noch nie gehört“. Wenn ich könnte, würde ich jetzt den Smiley mit dem Fragezeichen über dem Kopf einfügen, aber im Blog geht das leider nicht. Die Antwort bekamen wir von diversen Kollegen und haben die in Frage gestellt. Das kann doch einfach nicht sein! Jede Stadt kriegt hier was auf die Reihe, nur in Tianjin soll nichts sein?!

Und war’s doch! Über unsere WeChat-Expat-Gruppe (WeChat ist ne App, das Gegenstück zu Whatsapp) haben wir erfahren, daß die Tianjin-Universität was ausrichtet und überall in der Stadt hingen Plakate (natürlich nur auf Chinesisch, sonst hätten wir das ja erkannt). Samstagmorgen um 11 Uhr ging es los, am Fluß sammelten sich die Leute und das Wetter war ausnahmsweise auch mal super, richtig blauer Himmel, windig, aber ohne Smog….
Und so schipperten 6 kleine Bötchen da lang, nach ner Stunde war es vorbei. ABER: es fand was statt!!

Das haben wir unseren Kollegen mitgeteilt, Antwort „aha, mmh“. Soviel dazu….

Zu den anderen Tagen kann man sich jetzt eigentlich jeglichen Kommentar sparen, die waren gruselig smoggig.

Die Luft wurde immer mieser und so haben wir echt überlegt, was wir nun machen und unsere Reiseführer rausgeholt. Dort war in Tianjin von einem Antiquitätenmarkt die Rede und da hab ich gedacht, das probieren wir mal aus. In Peking gibt es nämlich auch einen, der aber wirklich gut sein soll… Pustekuchen! Ein paar kleine ramschige Läden, das war es…. Aber man konnte zwei nette Bilder kaufen: Mao und Stalin. Das wär doch mal was fürs Wohnzimmer, was?

Nach dem Wochenende dann die Frage unsererseits, wie denn alle so die Wochenenden verbracht haben: es war ja alles so anstrengend in der letzten Zeit, da hat der zusätzliche Tag gar nicht ausgereicht. 3 Tage lagen alle auf dem Sofa! Naja, man wird ja nicht jünger (Anmerkung: die sind unser Alter). Mittlerweile frag ich mich wirklich, wie man so lethargisch sein kann. Die müssen ja alle nicht mal den Haushalt schmeißen, das machen die Eltern, die kochen alle nicht, Sport macht auch keiner, Hobby ist schlafen. Wahrscheinlich wird man damit 1000 Jahre alt.

Anmerkung zu den Fotos: für kleine Kinder wurden Becken aufgebaut mit Goldfischen, die man angeln konnte. Tierschutz?! Nicht dran denken.

In den Parks haben sich manchmal Orchester zusammengefunden und einfach losgespielt. Klingt wirklich toll!

Und die Gartenanlagen wurden alle super gepflegt!














... link (0 Kommentare)   ... comment


Hitze-Wochenende
Das vorletzte Wochenende war hintzemäßig ganz übel. Man hat es gar nicht mehr ausgehalten, es wurde schwül, Smog zog wieder auf und trotzdem haben wir uns auf den Weg gemacht und sind in die Ancient Street gegangen, wo man typische chinesische Dinge kaufen kann und wo man noch die alten Hutongs ansehen kann. Durch die Hitze haben wir in jedem Laden Zuflucht gesucht und durch Zufall auf ein Möbelgeschäft gestossen…..

Wie wäre es mit einem Bett für RMB 40.000.000 (EUR 5.800.000) oder einem Schrank, natürlich rein handgeschnitzt!





Danach sind wir in den Konfuziustempel gegangen, den hatten wir noch nicht gesehen in Tianjin. Ist aber minder spannend.





Und dann haben wir doch prompt noch ein tschechisches Restaurant entdeckt. Und wer steht da vor der Tür? Den kennt ihr alle noch! Der Pauli. Wir haben ihn Pau Li (Pau steht für flauschig und Li (=Familienname) getauft. Was für ein Zufall…..

... link (0 Kommentare)   ... comment


Beerdigung im Haus
Neulich ist bei uns im 7. Stock jemand verstorben. Dafür wird der Tote eine gewisse Zeit aufgebahrt und dann eingeäschert. Die Wohnung wird dann geschmückt und auch der Hauseingang, so daß jeder weiß, was passiert ist. Nach einigen Tagen werden die ganzen Gestecke dann auf der Straße verbrannt. Dann trifft sich die Familie am Haus und trägt gemeinsam alles zur Straße, Musik wird gespielt und alle gehen in einer Art Marsch danach wieder zurück.



... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 11. Juni 2015
Schwangerschaft in China Teil II
Sie ist jetzt in der 12. Woche. Sie war erst mal beim Arzt und der hat ihr empfohlen, sich ein Video anzusehen, damit sie etwas glücklicher über ihre Schwangerschaft ist. Worum das geht? Ihr werdet euch totlachen. Um die Bienchen und Blümchen! Sie wusste ja gar nicht, was da so alles vor sich geht und wie magisch das ist, daß ausgerechnet ein sehr starkes Spermium diese eine Eizelle findet. Hat sie alles so direkt erzählt, und noch mehr. Ich wollte erst fragen, ob sie mal an Verhütung gedacht hat, aber das hab ich mich nicht getraut, zudem kennt das hier auch kaum einer, Pille ist total verpönt. Weiß ich mittlerweile von mehreren und da es bei uns auch öfter mal Abtreibungen in der Firma gibt, muß das wohl so sein.
Und jetzt kommen so Themen, da verlässt es mich dann und ich weiß echt nicht, was ich dazu sagen soll, wenn das auf den Tisch kommt.

Neuwagen:
sie hat sich mit ihrem Mann vor ein paar Wochen noch vor der Schwangerschaft ein Auto gekauft. Da sagte ein Kollege noch, sie soll doch gleich an etwas Familienfreundliches denken, was sie aber entsetzt abgelehnt hat. Nun ärgert sie sich natürlich. Sie hat nämlich erst den Führerschein gemacht und die Fahrten zur Arbeit geübt (man hat hier keinen Fahrunterricht, man kauft den Führerschein und macht einen theoretischen Test). Dabei ist sie einmal sogar 60 km/h gefahren und hat sich erschrocken, wie schnell das ist. Sie fuhr dann nur noch 30 km/h, weil das sicherer ist. Aber sie fährt jetzt eh kein Auto mehr, der Neuwagenduft ist schädlich für das Kind!!!!!!!!!!! Achso: Von einem DEUTSCHEN Auto. Da haben wir nur gesagt, daß das mal Quatsch ist, da soll sie doch mal eher an die miese Luft draußen denken, die sie tagtäglich einatmet. Hat sie nicht verstanden….

Essen:
sie hat direkt nach der Hochzeit kochen gelernt (mit 33 kann man das auch mal lernen, wie man ein Ei in die Pfanne haut) und hat uns mehrere Tage mit ihrem ungenießbaren Essen versorgt (Kartoffelbrei und so). Jetzt kochen Mutter und Schwiegermutter für sie, weil sie das nicht mehr riechen kann. Essen geht aber ganz gut.

Arbeiten:
ist jetzt ganz schwierig, ihr ist meist schlecht und sie liegt den halben Tag mit dem Kopf auf dem Tisch.

Sport:
sie ist der totale Badminton-Freak, spielt wirklich super gut. Der Doc hat es verboten, das ärgert sie total. Sie freut sich schon drauf, wenn das Kind endlich da ist und sie wieder los kann (ist ja hier so, daß die Großeltern das Kind aufziehen, das wäre theoretisch kein Ding). Einer unserer chinesischen Väter hat sie dann erstmal aufgeklärt, daß sie sich das mal von der Backe schminken kann mit dem Sport, sie hat für das Kind da zu sein, zu stillen und die ersten 4 Wochen nach der Geburt darf man keinen Sport machen und sich auch nicht WASCHEN! Das ist schädlich für den Körper, es muß sich ja erstmal alles zurückbilden. Puh! Man, war das ein harter Schlag für sie, das wusste sie ja gar nicht. Das mit dem Waschen ich übrigens auch nicht….

Ich sag euch, das wird mit Abstand die spannendste Schwangerschaft, die ich live wohl miterleben darf, sie sitzt nämlich in meinem Office….
Übrigens haben unsere 3 Mütter hier einmal in der Woche einen Breast-Feeding-Day. Hat der chinesische Staat verordnet…

... link (0 Kommentare)   ... comment


Schwangerschaft in China Teil I
Gleich vorweg: Nein, ich nicht!!!
Also…….. Wie ihr euch denken könnt, jetzt kommt wieder ein halber Roman. Ich will mich ja immer kürzer fassen, aber dann fällt mir noch soviel ein, was unbedingt erwähnt werden muß…
Letztes Jahr hatten wir ja drei schwangere Mädels, alle fast gleichzeitig, das war natürlich ein Event hier. Im Jahr des Pferdes schwanger sein und das Kind bekommen ist total super, weil das Pferd hier etwas ganz Besonderes ist, Eigenschaften bitte selber googeln... Hier sind ja alle super abergläubisch und versuchen einen passenden Partner zu finden, der zu dem entsprechenden Tierkreiszeichen passt; ob da Liebe im Spiel ist? Nee, oft nicht! Klingt komisch, ist aber so. Ganz verrückt war das, als das Jahr des Schafes dann nahte, dort sprang die Geburtenrate immens in die Höhe, viele Babys wurden per Kaiserschnitt noch schnell geholt. Das Schaf ist hier nämlich relativ unbeliebt.

Exkurs: eine Kollegin sucht händeringend ein Pferd, aber findet keins, was zu ihr passt, das muß nämlich entweder 6 (oder so ähnlich) Jahre älter oder jünger sein. So wurde sie schon verschiedenen Männern vorgestellt, hat aber alle abgelehnt, als sie von deren Tierkreiszeichen erfuhr. Auch, wenn Gefühle da sind, spielt das keine Rolle. Das passt dann nicht und fertig. Jedes Mal, wenn hier ein neuer Kollege anfängt, wird gecheckt, was er ist. Genauso auch suchen die Kollegen für sie passende Männer. So gab es neulich wieder ein Blind Date, sie fanden sich beide nett, aber dann war er ne Ratte, also weg damit…. Tatsächlich gibt es auch einen Heiratsmarkt hier in Tianjin, wo Eltern ihre Kinder vermitteln…. Irgendwann schauen wir uns das Spektakel mal an.

Zurück zum Thema.
Die Kollegin, bei deren Hochzeit wir letztes Jahr waren, hatte mir immer schon berichtet „nee, ich und Kinder niemals“. Das konnte ich da schon nicht glauben, denn hier ist das quasi Pflicht innerhalb eines Jahres ein Kind zu bekommen. Zudem ist das nach wie vor die Altersvorsorge. Aber warum soll es ja nicht auch mal Chinesinnen geben, die das wirklich nicht wollen….
Vor 2 Wochen kam sie dann an „I’m pregnant“. Und hüpfte hier im Büro rum. Ich fragte dann, in welcher Woche: 9. Woche. Bekannter weise wartet man in DE ja ab, bis die kritischen 3 Monate rum sind und verkündet es dann nach und nach und redet mit dem Arbeitgeber. Ein anderer Kollege meinte dann zu ihr, ob sie es schon Markus als Chef gesagt habe. „Nee, mach ich noch“. Hier ist das eben alles anders…. Der hatte es natürlich schon vorher mitbekommen, hier ist das ja nicht mit vorgehaltener Hand und so und erstmal alles geheim (hier wird auch über den halben Flur posaunt, was einer an Krankheiten hat)….

Jedenfalls erzählte sie dann, sie war ja letzte Woche noch soooo unglücklich, sie wollte doch im Jahr des Affen schwanger werden, Schaf ist doch nicht so gut. Hab ihr dann gesagt, ist doch egal, Hauptsache gesund und außerdem bin ich auch ein Schaf, also wird das super. Ich find das ja schon fast beleidigend, daß hier Schafe so niedergemacht werden (grins).
Und ihr Mann habe gesagt, daß es doch egal ist, wann das Kind käme. Sprach es und rannte zur Schüssel und hielt Übergabe. Das tut sie jetzt seit 3 Wochen täglich mehrmals. Zur Info: hier ist es sehr hellhörig.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 4. August 2014
Sommerzeit in Tianjin
Nach dem schon teilweise extrem heißen Frühjahr hier, folgte der Sommer innerhalb von Tagen mit Pauken und Trompeten. Wir haben mittlerweile seit 2 Monaten durchgängig zwischen 30 und 44 Grad. Seit etwa zwei Wochen ist hier die sogenannte Regenzeit hinzugekommen (sagten die Kollegen). Es ist zu der Hitze jetzt sehr feucht und draußen mittlerweile unerträglich. Ohne Klimaanlagen geht gar nichts mehr, draußen ist man nach 5 Minuten naß geschwitzt und für den Kreislauf ist das echt nichts. Mit der Schwüle kamen auch Milliarden an Zikaden und die Dragonflies, die freundlicherweise die Moskitos futtern. Nach der Arbeit will man sich ja wenigstens nochmal ein paar Minuten bewegen (ja, sogar ich!!! Und das als absoluter Sporthasser.) und so gehen wir hin und wieder abends an den Fluß und zum Supermarkt. Mittlerweile haben wir aber auch das extrem minimiert, selbst abends gehen die Temperaturen nur wenig runter und zurück vom Supermarkt ist meistens doch das Taxi dran.

Mit der Hitze kommt natürlich auch der Gedanke „und nun?“. Was so viel heißt wie Langeweile. Denn man meidet einfach alles draußen. Aber was wäre die Welt ohne DVD’s. In weiser Voraussicht hab ich mir letztes Jahr alles Mögliche an DVD-Staffeln schenken lassen, was mir so einfiel und den Rest haben wir immer in DE gekauft. Also haben wir jetzt alle Staffeln von „How I met your mother“ sowie „Big Bang Theory“ durch. Ich hab da natürlich noch so ein paar Kracher mitgenommen, die Markus erst gar nicht so toll fand, aber jetzt sind wir mitten drin und schauen „Diese Drombuschs“. Ja, ihr werdet lachen, aber das war zu unserer Kinderzeit und es ist echt ganz lustig, sich mal die Zeit von damals wieder anzusehen.

Dieses Wochenende war die Hitze ganz besonders schlimm. Wir sind Samstag Abend zu einer Mall gewandert und haben gedacht „ach, die 3 km“, das geht schon. Nach 20 Minuten stand ich kurz vorm Hitzekollaps und war irgendwann froh, endlich in der Mall zu sein. Leider standen vor unserer Lieblingspizzeria (nur dort kann wirklich gute Pizza essen) die Leute Schlange und man musste eine Nummer ziehen. Wartezeit über eine Stunde! Denn wir hatten den chinesischen Valentinstag vergessen, der gestern stattfand…
Wir haben dann auch mal das Essen so bestellt, wie die Chinesen das machen und hatten zwischen unserem Salat und der Pizza die Tiramisu stehen und man löffelt die zwischendurch. Kann man so essen, muß man aber nicht…. Lustig ist, alle sind so pfiffig mit den Stäbchen, aber mit der Gabel Spaghetti essen? Nee, das klappt nicht….

Hier mal ein paar andere Impressionen aus Tianjin:

Arbeitssicherheit



Kitschige Blumensträusse



Sperrmüll (kippt man einfach auf die Strasse)



Appell



Strassenaufführung vor der alten Oper



... link (0 Kommentare)   ... comment