Donnerstag, 30. April 2015
Xi'an
Wir haben uns kurzerhand entschlossen uns die Terrakotta-Armee in Xi’an anzusehen. Ein Kollege hatte uns davon berichtet, wie schön die Gegend sei und daß man dort unbedingt hinmüsse. Also haben wir spontan einen Tag vorher die Flüge gebucht und sind am 28.03. nach Xi’an geflogen. Von Tianjin aus gibt es direkte Verbindungen und der Flug beläuft sich auf 1,5 Stunden. Die chinesischen Kollegen hatten uns gesagt, es sei doch aber malerisch den Zug zu nehmen, man käme an tollen Landschaften vorbei, aber 18 Stunden wollten wir dann doch nicht mit dem Zug reisen.

Schon der Flug war wieder mal ein Highlight. Man bekommt ja seine Bordkarte mit dem Sitzplatz. Der steht da genauso drauf wie auf allen anderen Tickets in der ganzen Welt. Trotzdem muß es schwierig sein, dann doch den richtigen Platz zu finden. Schon beim Einsteigen eine riesige Schlange, es mussten ja noch zig Tüten, Koffer und so in die Gepäckfächer verstaut werden. Dann haben sich anscheinend viele einfach einen Platz genommen, der frei war. Auch unser Platz war belegt. Die Dame mussten wir dann da auch erstmal wegbitten. Die setzte sich dann einfach zwei Reihen davor hin. Als endlich der Großteil saß, kam eine Frauengruppe, die wild mit dem Personal diskutierte, weil nämlich deren Plätze auch besetzt waren. Also standen wieder alle mit Tüten und Taschen auf und setzten sich dann um. Das war ein sehr unterhaltsames Schauspiel.

Es kam aber noch besser. Es konnte nun endlich losgehen, der Flieger rollte schon zur Startbahn, da klingelten dann noch die Handys und man telefonierte. Und eine Sekunde bevor der Flieger abhob, stand eine ältere Dame auf und machte noch schnell ein Foto mit der Freundin. Die Stewardessen schnallten sich dann auch wieder ab und versuchten alle endlich zur Raison zu bringen. Kaum saßen alle, standen die nächsten auf. Das Foto musste auch unbedingt noch sein. Es war wirklich köstlich.

So kamen wir morgens in Xi‘an an und haben uns erstmal auf die Suche gemacht nach einem Trip direkt zur Armee. Leider hatte es so kurzfristig nicht mehr hingehauen, noch eine geführte Tour zu bekommen. Das Hotel hatte ich aber sicherheitshalber gebucht.
Am Flughafen quatschte uns gleich einer an, ob wir zur Armee wollten, er habe ein special offer. Nur 600 RMB den ganzen Tag (also hinfahren (ne Stunde Fahrt etwa), auf uns da warten, dann in die Stadt zum Hotel). Umgerechnet fast 100 € fanden wir dann doch etwas happig und haben weiter gesucht. Nur die offizielle Agentur am Flughafen wollte fast das Doppelte, boten aber noch Mittagessen an. Also kriegte dann doch der erste den Zuschlag, aber dem haben wir dann noch ein paar mehr Sehenswürdigkeiten abverlangt.

In Xi’an war schon der Frühling in vollem Gange und wir hatten über 25 Grad. Die Gegend sah wirklich anders aus als das, was wir bisher gesehen haben. Viel mehr Natur, viel weniger Hochhäuser, etwas weniger Smog.
Die Terrakotta-Armee ist wirklich einmalig. In drei verschiedenen Hallen kann man die Ausstellung begutachten. Es ist wirklich phantastisch, wie detailgentreu alles angefertigt wurde. Jeder einzelne Krieger und jedes einzelne Pferd hat ein anderes Gesicht, Kleidung etc. Sollte sich jeder ansehen, der mal eine Chinareise plant…… Die Ausgrabungen laufen noch immer.

Und auch die Stadt ist bisher die schönste, die ich in China gesehen hab. Die symbolisiert wirklich China, alles was man damit verbindet. Man sieht ganz viele Tempel, Drachen, alte Gebäude, man hört überall die chinesische Musik, die man so kennt. Ich war wirklich überwältigt.
Unser Fahrer hat uns dann zu einer Pagode gefahren, die sehr berühmt ist. Auch total schön gelegen, umgeben von einem tollen Park. Sehr buddhistisch. Danach waren wir an der alten Stadtmauer, die einige Kilometer lang war und die Stadt umgibt und auf der man wandern kann. Von da aus sieht man einen Drumtower, die alten historischen Gebäude und Hutongs. Alles total gepflegt und gut erhalten. Anschließend wurden wir in das muslimische Viertel gebracht. Hier befindet sich wohl die größte Essenstraße Chinas (zumindest kam es mir so vor). Soviele verschieden Gerichte, es dampfte und duftete überall. Natürlich war es auch überall ziemlich voll…
Danach ging es dann ins Hotel. Auch nur zu empfehlen, war eine Top-Lage und das Beste, was wir bisher in China so gesehen haben. Und es gab gute Cocktails, mit Milch statt Milchpulver. :-)

Am nächsten Morgen sind wir dann nochmal in das türkische Viertel und haben noch einen Tempel besichtigt. Dabei haben wir uns so verlaufen, daß wir kilometerlang wirklich nur an Restaurants, Fleischereien etc. vorbei gekommen sind. Hier ist das ja anders. Da hängen dann mal eben die toten Schweine an der Straße und bluten noch aus bei über 25 Grad. Oder eine Bullitür steht auf und auf der Rückbank liegen die Tiere halt so rum. Darf man nicht drüber nachdenken.

Irgendwann sind wir dann aus dem Trubel raus und haben uns ein Taxi zum Flughafen genommen. Die Dame wollte auch nicht mit Taxameter fahren (ist in vielen Orten mittlerweile strafbar und kostet die Lizenz). Da wir aber wegmussten und uns ja nicht auskannten, haben wir dann mit ihr verhandelt. War natürlich mal wieder Abzocke, aber naja. Am Flughafen hat sie dann angehalten und prompt kam ein Polizist. So hat sie uns schnell dann doch nur berechnet, was es wirklich kosten würde…
Der Rückflug hatte dann noch eine Stunde Verspätung leider, aber immerhin konnte ich am Flughafen mal einen typisch chinesischen Drachen ergattern.
Insgesamt ein wirklich lohnender Trip. Wir haben dann noch erfahren, daß in der Nähe eine sehenswerte Gebirgskette ist, wo man auch wandern kann. Dazu hat dann aber die Zeit nicht ausgereicht. Vielleicht kommen wir ja nochmal in die Gegend.














































Übrigens zeigt das letzte Bild ein Schlafhäuschen im Flughafen Xi’ans, welches man stundenweise mieten kann….

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Mittwoch, 25. März 2015
Norwegen 2015
Über Chinese New Year haben wir mal was ganz anderes gemacht und sind mal in den Schnee geflogen nach Norwegen in die Stadt Tromsö. Die Stadt ist nicht sehr groß, hat aber wirklich nette Ecken zu bieten und man kann von dort aus viele Sachen unternehmen, die Fjorde erkunden, Skifahren, Rentierschlitten oder Hundeschlitten fahren, die Nordlichter beobachten etc. Wir waren zur Hauptsaison da, trotzdem war es nicht überlaufen, aber dennoch viel ausgebucht. An 2 Tagen hat es auch geschneit, wunderschön! Bin ja absoluter Schneefan. Tromsö ist bekannt für seine traumhaften Nordlichter. Diese sieht man am besten, wenn man die Stadt verlässt und nicht die sogenannte Lichtverschmutzung hat.

Nordlichter zu beschreiben ist wirklich schwierig. Sie können aus dem Nichts auftauchen und im ersten Moment denkt man, daß da Wolken sind, die irgendwie zackig aussehen, bis sie ihre volle Leuchtkraft erreichen und man sieht, wie sie sich am Himmel bewegen. Das Spektakel kann mal nur ne Minute dauern oder aber auch Stunden. Und so haben wir 2 Touren mitgemacht und uns wirklich alles abgefroren bei -15 Grad, aber es hat sich gelohnt.

Leider ist es auch ziemlich schwierig das zu fotografieren. Mit dem Handy eigentlich fast unmöglich. Dafür braucht man eine gute Kamera. Was wir auch nicht wussten, daß die Kamera mehr sieht als das menschliche Auge.



















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