Donnerstag, 6. November 2014
Neuseeland 28.09.2014 bis 20.10.2014
Nach nun mehr 9 Monaten ohne Urlaub war es dann endlich so weit. Endlich Urlaub! Und vor allem mal raus aus der Luft in China….

Tag 1 Abreise von Peking nach Auckland

Tag 2 Ankunft in Auckland

Nach 15 Stunden Flug und 3 Stunden Aufenthalt in Sydney kamen wir nachmittags in Auckland an (Zeitverschiebung zu DE 11 Stunden, zu CN 5 Stunden). Mittlerweile sind wir ja das Fliegen schon gewohnt, trotzdem ist das echt ganz schön lange. Schaut man auf die Weltkarte denkt man sich, daß das doch eigentlich gar nicht mehr so weit sein kann, aber man vertut sich. Der Landeanflug ist schon toll, man sieht viel von der Insel.
Auckland ist wirklich sehenswert, eine sehr schöne Stadt, total Multikulti. Und vor allem: frische Luft ohne Ende. Man kann das Gefühl einfach nicht beschreiben, wenn man wieder tief durchatmen kann… Und die Menschen sprechen ein Englisch, daß man auch versteht und wo man sich nicht verschlechtert. In China muß man da leider sehr aufpassen, daß man sich nicht dem Niveau anpasst, welches dort stellenweise herrscht.
Wir sind in Auckland noch ein wenig durch die Fußgängerzone geschlendert, haben die ersten Souvenirs gekauft und sind am Abend in den Sky Tower gegangen. Mit 328 m Höhe hat man einen fantastischen Blick über die Stadt und das Lichtermeer. Danach sind wir völlig übermüdet ins Bett gefallen, mal wieder Jetlag….






Tag 3 Waitomo

Früh morgens ging es nach Waitomo. Die Landschaften nach Auckland ließen schon erahnen, daß es traumhafte Gegenden geben wird. Schafe über Schafe, Hügel über Hügel und Rinder über Rinder. Total irre! Und für mich als Tierliebhaber besonders toll, daß alle gerade Kleine hatten…
Waitomo ist bekannt für wilde Rafting Touren und gigantische Höhlen. Wir haben aus Zeitgründen nur die Höhle geschafft, die aber total klasse war. Viele Stalaktiten waren zu sehen und dann wurde es immer dunkler bis man zu den Glühwürmchen kam, blaue kleine Lichter überall… Die Führerin wies daraufhin, daß man leise sein soll und auf keinen Fall Fotos machen sollte, da sich die kleinen Würmchen sonst gestört fühlen und nicht mehr leuchten. Unterirdisch führte ein kleiner Fluß durch, wo wir alle in ein Boot steigen konnten und die Stille und das Leuchten genießen wollten. Tja, wenn man denn könnte…. Selbstverständlich waren ja auch die Chinesen im Urlaub und haben nur geschnabbelt. Selbst das „psssst“ der Mitfahrer hat sie nicht zum Aufhören animiert.
In der Nähe gab es ein Kiwi-Haus, wo man den nachtaktiven Vogel ansehen konnte. Das haben wir mal mitgemacht, da die Chance, einen Kiwi in natura zu sehen, verschwindend gering ist.
Danach ging es zum Hobbit-Quartier. Dort war ein Platz, wo man in einem kleinen Hobbit-Haus wohnen konnte. Das war aber schon ausgebucht, also haben wir ein Schiff bezogen.








Tag 4 Matamata – Rotorua

Heute fand die erste Führung statt im Auenland (Matamata). Hier wurden die Szenen gedreht, wo die Hobbits wohnen. Wir hatten klasse Wetter, das Grün der saftigen Wiesen leuchtete und die Gegend war total unwirklich. Total gepflegt. Das Hobbitdorf ist auch sehenswert und bei der Führung erfährt man viel über die Hintergründe der Dreharbeiten.









Danach ging es weiter nach Rotorua, bekannt für heiße vulkanische Quellen. Zunächst sind wir mit einer Gondel die Berge hochgefahren und konnten dort rodeln, war echt cool. Die ganze Stadt roch nach Schwefel und stellenweise sieht man brodelnde kleine Quellen in den Rasenflächen. Gegessen haben wir in der Fat Duck, wo Gandalf immer essen war. War sogar lecker.




Tag 5 Ohakune

Eigentlich wollten wir uns heute ein einzigartiges Naturschauspiel ansehen (Geysir), aber bei den Eintrittspreisen vergeht einem manchmal alles und so haben wir uns für was Besseres entschieden und uns das Waiotapu Wonderland angesehen. Wirklich beeindruckend, vulkanische, brodelnde Quellen in allen Farbvariationen, Schwefelgeruch inklusive. Genial!









Je weiter wir dann südlich Richtung Ohakune fuhren, desto mieser wurde leider das Wetter. Windig war es eh schon die ganze Zeit, nun kam auch noch Regen hinzu. Von weitem sah man schon die schneebedeckten Berge, wo wir eigentlich einen Rundflug machen wollten, was aber aufgrund des Wetters nicht möglich war. Also sind wir so in die Berge gefahren und haben uns das Skigebiet mal angesehen, wo halb China unterwegs war. Unsere Unterkunft war eine typische Skihütte, da aber gerade für das Skifahren die Nebensaison angebrochen war, war nichts los und der Ort so winzig, daß es auch nichts zu unternehmen gab. Abends sind wir auf dem Berg hochgefahren. Es ist kaum zu begreifen morgens im strahlenden Sonnenschein aufzubrechen um jetzt in einem Skigebiet zu stehen und die Kiwis beim Skifahren zu zuschauen.



Tag 6 Ohakune (Tongariro Nationalpark)

Scheiß Wetter immer noch. Aber was heißt schon Scheißwetter, wenn es nach all der Zeit endlich Regen gibt und alles blüht und grünt. Also haben wir mit dem Auto die Gegend so erkundet und sind auf dem Forgotten Highway gelandet. Der ist wirklich klasse, enge Straßen und Schluchten….
Eigentlich ist das der Drehort von Mordor gewesen, aber der Berg hat sich gut versteckt in den Wolken. Hier gibt es auch die weltweit bekannteste Wanderung durch die Berge, die ca. 8 Stunden dauert. Jetzt hatte ich mir wochenlang Gedanken gemacht, was ich dafür alles einpacken muß und ob ich das fitnesstechnisch schaffe (bin ja leider ein Sportmuffel) und mir dauernd schon Sprüche von Markus angehört dazu, alles umsonst. Nix Wanderung. Zu gefährlich. Stattdessen haben wir uns mit einem Flat White und einem Carrot Cake motiviert.

Tag 7 Te Horo

Morgens aufgewacht und es lag Schnee!!! Sehr schön, ich liebe Schnee und hab mich voll gefreut. Nur hatte unser Wagen Sommerreifen. Naja, egal. Wir mussten ja nun weiter und sind aus dem Schnee raus immer südlicher gekommen und am Meer gelandet. Ganz andere Temperaturen, sonniger, aber auch windiger. Unsere Pension Vista del Sol war traumhaft. Wir wurden empfangen vom Besitzer, der uns erstmal alles zeigte, dann konnten wir Kaffeetrinken im Garten mit den Vögeln und anschließend hat er uns mit seinem Jeep zum Strand gefahren, wo er viel erklärt hat über die Gegend und das Leben in Neuseeland. Er ist ein waschechter Kiwi, was er immer wieder stolz betont hat. Abends kam noch seine Familie dazu und hat uns viel erzählt über die angrenzenden Städte wie Wellington. Leider wird er sein Refugium verkaufen um in den Norden zu ziehen. Für uns Eureopäer kaum zu verstehen, in Neuseeland Standard, dass man nach einigen Jahren sein Heim verkauft und weiterzieht.
Zitat: „ Travelling through south island is very dramatic…!” He told us.
Wir konnten an dem Abend nur erahnen was noch kommt.




Tag 8 Wellington

Morgens ging es erstmal zu einem Vogelpark, wo ich endlich mal den Kaka und den Kea füttern konnte. Danach ab nach Wellington bei wunderschönen blauen Himmel und Sonnenschein. Die Anfahrt ist schon allein toll, wenn man die Küstenstraße entlangkommt. Hier haben wir dann die Stadt erkundet, ganz besonders sehenswert ist die Waterfront, die Kapstadt sehr ähnelt. Abends haben wir dann eine Zealandia Tour gemacht. Im Dunkeln ging es in ein Naturschutzgebiet, wo man mit Taschenlampen ausgerüstet das Wildlife erleben konnte. Und tatsächlich haben wir den Kiwi live gesehen und gleich 3 Stück davon. Glühwürmchen waren auch wieder vertreten und nachts kommen in den Flüssen die Aale raus, die zehnfach so groß sind wie die, die wir kennen. Die gibt es nur in Neuseeland. War eine tolle Tour.










Tag 9 Wellington

Herr der Ringe! Früh morgens ging es los und wir haben sämtliche Drehorte gesehen. Erst zum Mount Victoria, hier wurde die Szene gedreht, wo der schwarze Reiter kommt und sich die Hobbits verstecken. Danach ging es zu den Weta Caves, wo die ganzen Masken und Requisiten angefertigt worden sind. Anschließend zu verschiedenen Drehorten in der Nähe. Unser Führer war richtig super und selbst begeisterter Fan und hat immer wieder am Tablet Szenen gezeigt, die sich dort abgespielt haben, welche Fehler der Film enthält, mit welchen Schauspielern er schon gesprochen hat etc.



Tag 10 Fähre nach Picton – Nelson

Heute ging es auf die Südinsel mit der Fähre. Die Fahrt dauerte ca. 3 Stunden, wo man durch die ganzen Fjorde fuhr und bei super Wetter die ganzen Albatrosse sehen konnte. Wunderschöne Landschaft. Natürlich auch Chinesen dabei, die sich auf die Tische zum Schlafen gelegt haben. Naja, das kennen wir ja schon.
Von Picton ging es an einer Küstenstraße nach Nelson. Liegt auch direkt am Meer und wird als Mitte Neuseelands gehandelt. Hier sind wir auf einen Berg geklettert, wo man die Gegend sehen konnte. Interessant war, daß es hier überall Ebbe und Flut gibt. Und Nelson ist als der sonnigste Ort Neuseelands bekannt und dem ist auch so. Es liegt sehr geschützt und von dort aus kann man soviel unternehmen, daß man allein schon dort länger bleiben könnte.








Tag 11 Nelson (Abel Tasman National Park)

Bei einer Bootstour sind wir den Küstenabschnitt des Parks entlang gefahren und haben einsame Strände gesehen, Seerobben und viele Seevögel. Das Gebiet ist besonders für Wanderer interessant und man kann sich mit Wassertaxis zu entlegenen Gegenden bringen lassen und dort wandern. Untergebracht waren wir einen Bed & Breakfast. Das ältere Ehepaar war totaler Fan der Royal Family und hatte den ganzen unteren Bereich mit Bildern, Dosen etc. versehen, wo die Queen, Charles etc. drauf zu sehen waren. Und die Geschichten waren spannend, die sie zu erzählen hatten. Wer mal dort hinwill, es lohnt sich!














Tag 12 Punakaiki

Heute ging es durch das Landesinnere, wo man schon die Südalpen mit Schnee bedeckt sehen konnte wieder an die Küste. Unterwegs haben wir an einem Fluß angehalten, über den eine Swingbridge führt, nichts für Höhenkranke… Das haben wir mal ausprobiert und sind ein bisschen auf der anderen Seite durch die Gegend gelaufen.



Punakaiki liegt direkt am Meer, nebenan die berühmten Pancake Rocks (Felsen, die wirklich aussehen wie Pfannkuchen aufeinandergestapelt) und die Blowholes, in denen das Wasser hochspritzt. Und hier: Chinesen ohne Ende. Hier werden die ganzen Busse hingekarrt und man stapft laut sprechend und mit 15cm Pumps durch die Gegend. Ist nur blöd, wenn man da ständig mit ausrutscht, weil da ja Meer und Wasserspritzer sind und man eigentlich mit anderen Schuhen besser bedient ist. Weiterhin muß man auch vor jedem Steinchen posen und den ganzen Verkehr aufhalten, damit man das ins Netz stellen kann. Mit Gegend genießen und Stille ist an solchen Orten nichts. Aber auch das ist ja nun nichts Neues.








Tag 13 Arthur’s Pass - Franz Josef

Ein absolutes Highlight. Wir haben einen Abstecher gemacht zum Pass. Man fährt erst ewig durch flaches Land und sieht die Alpen von weitem, dann geht es steil berghoch und man ist mitten in den gigantischen Bergen, wo stellenweise ein paar Wolken wabern, durch die man fährt. Blauer Himmel ohne Ende, kalt, aber einfach nur schön. Unterwegs haben wir an einem Parkplatz gehalten und schwuppdiwupp kam ein Kea. Das war ja das Beste, endlich mal einen Kea live sehen. Er kam gleich zum Auto gelaufen und wollte was haben, aber wir hatten nichts dabei. Dann ging es weiter zum Arthurs Dorf. Hier haben wir Pause gemacht, mit einem Kea am Tisch. Ich war begeistert. Der wollte aber unbedingt meinen Kakao trinken und hat sich den Schaum stibitzt. Vom anderen Tisch hat er den Leuten gleich ganze Brötchen gemopst. Hier hätte ich ewig bleiben können. Was für wunderschöne Tiere! Leider werden diese mittlerweile getötet, weil sie so viel Schaden an Autos etc. anrichten. Bei unserer Fahrt ins Tal haben wir nochmal drei Keas getroffen, die sich aufs Auto gepflanzt haben, Markus wurde ein wenig nervös, als einer Richtung Scheibenwischer marschierte. Ich fand es cool und hab noch einen Apfel gefunden und den verteilt.








Gegen Abend sind wir im Dorf Franz Josef gelandet. Hier ist der berühmte gleichnamige Gletscher. Zu Fuß sind wir dann an einem Fluß langgelaufen zum Gletscher hin, der leider jedes Jahr immer mehr wegschmilzt und wo viele Leute schon umgekommen sind, weil sie zu weit gegangen sind und sich nicht an die Absperrungen gehalten haben. Hier geht es steil bergauf, die Wände sind plötzlich nicht mehr aus Stein, sondern Eis und der Fluß ist blau. Ich hab vorher noch nie so viele blaue Seen und Flüsse gesehen, traumhaft! Die Farbe kommt durch den Abrieb, das ist ein sogenanntes Gletschermehl, was dem Wasser die Farbe verleiht. Und dann steht man vor diesem gigantischen Gletscher und überlegt sich, wie alt der schon ist….






Tag 14 Queenstown

Morgens haben wir einen Rundflug über den Gletscher gemacht. Jeden Cent wert und viel zu schnell vorbei. Ein Flug dauert eine halbe Stunde und man fliegt mit dem Helikopter in die Berge. Der Pilot hat viel über die Gegend berichtet, noch andere Gletscher gezeigt und dann sind wir dort mitten im Schnee in den Bergen gelandet. Wie unwirklich das alles ist, man steht im Schnee, auf einem Gletscher, keine Wolke, strahlende Sonne – 2 Wochen zuvor war man mitten im tiefsten Smog.













Nachmittags sind wir an wunderschönen, kristallklaren, türkisen Seen nach Queenstown gekommen. Das Mekka für Sportverrückte. Hier kann man alles machen, Bungee Jumping, Fallschirmsprung, Rafting etc. Die Stadt liegt zwischen den Bergen an einem See, total schön.






Tag 15 Queenstown

Wir sind mit einer Gondel den Aussichtsberg hoch gefahren und mal wieder gerodelt. Anschließend haben wir uns die Stadt angesehen und das Beste Eis der Welt gegessen.






Tag 16 Te Anau

Von Queenstown ging es nun an kilometerlangen Obstplantagen wieder in die Berge und zur Küste runter. Hier sind wir in Bluff gelandet, die südlichste Stadt Neuseelands. Davor liegt nur noch die kleine Insel Stewart Island. 19.000 km von zu Hause entfernt. Ein sehr schöne Gegend, aber sehr windig.









Nach dem Lunch sind wir dann an die Westküste gefahren nach Te Anau. Eine kleine Stadt, die der Ausgangspunkt ist, um die Fjorde zu besichtigen. Eine weitere Straße gibt es nämlich nicht. Angekommen in Te Anau, haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht und waren dann essen. Beim Warten aufs Essen wurde mir ganz komisch zumute, ich hab überlegt, was plötzlich los ist. Alkohol hatte ich doch gar nicht getrunken, ich guckte Markus an und hab gesagt, da stimmt was nicht. Dann merkte er es auch und wir haben uns gefragt, was los ist. Die anderen Leute wurden etwas stiller und dann sagte ein Einheimischer zu uns, daß das gerade ein Erdbeben ist. Das ging nur eine halbe Minute oder weniger, aber das ist wirklich beeindruckend. Alle um uns rum sind ruhig geblieben, während uns das Herz in die Hose rutschte. Dann war es vorbei. Der Neuseeländer telefonierte etwas und berichtete dann, daß ca. 120 km entfernt ein Seebeben war und wir Glück hätten, daß die Berge um uns seien, die federn wohl einiges ab. Die gleiche Woche war in der Gegend schon mal ein Beben. „Unser“ Beben hatte eine Stärke von 6,2, was schon heftig ist. Das hat damals ausgereicht, um die Stadt Christchurch zu ruinieren…. Weitere Beben wurden vorausgesagt. Eine halbe Stunde später standen wir im Supermarkt, als das nächste Beben kam. Während alle völlig unbeeindruckt einkauften, stand ich da wie angewurzelt. Stärke 4,0. Das ungute Gefühl blieb noch den ganzen Tag…


Tag 17 Te Anau (Milford Sounds)

Für heute stand ein Trip an in die Milford Sounds, wo auch einige Szenen vom Herrn der Ringe gedreht wurden. Die 2-stündige Fahrt dorthin war sehr beeindruckend. Durch dichten Regenwald fuhren wir in die Berge, zu unseren Füßen quasi Schnee. Überall wurde vor den Lawinen gewarnt, dort wo kein Schnee mehr lag, schossen Wasserfälle die Berge runter und es wurde immer kälter. Wasserfälle hat man ja meist nur, wenn es regnet. Und das hat es, den lieben langen Tag lang. Während der gebuchten Schifffahrt sah man nichts außer Wasserfälle und Nebel. War sehr schade, aber sonst sieht man halt keine Wasserfälle, hätte mich jetzt aber auch nicht weiter gestört. Auf dem Rückweg haben wir noch an den Mirror Sees angehalten, glasklare Seen, wo sich der Wald drin spiegelte. Neben uns Chinesen, laut das Handy mit Musik an. Überall wo wir anhielten, kamen natürlich auch die Reisebusse an. Und so war es nicht verwunderlich, daß es in Te Anau fast nur chinesische Restaurants gab, wo alle hingebracht wurden. Wir haben den Italiener gewählt. Hier kam auch eine reiche chinesische Familie rein. Oma, Opa, Eltern, 2 Kinder und die Nanny, die sich um den Nachwuchs kümmerte, der mit nicht mal 2 Jahren an einem Handy und Tablet rumspielte in einer Lautstärke, daß alle anderen Gäste nicht gerade begeistert waren. So ist halt das typische Verhalten, was auch im Ausland nicht anders ist.




Tag 18 Twizel

Aus dem Regen sind wir in die Sonne und wieder tiefer in die Berge gefahren an Queenstown vorbei nach Twizel. Die Gegend wurde immer einsamer und verlassener. Und wir haben uns gefragt, wie man denn da leben kann. Wunderschön, aber so verlassen, das muß man wirklich lieben. Einkaufsmöglichkeiten sind so gut wie gar nicht vorhanden, keine ärztliche Versorgung, nichts. Auch, wenn wir die Stille und Einsamkeit viel mehr zu schätzen wissen, seitdem wir in China leben, wäre das doch wirklich nichts auf Dauer. Vor Twizel haben wir uns noch Ahuriri Clay Cliffs angesehen, interessante Klippen, die aus Geröll und Schlamm bestehen.




Tag 19 Tekapo

Von Twizel aus sind wir zum Mt. Cook gefahren, einer der höchsten Berge der Insel, auch hier wieder traumhafte blaue Seen und die schneebedeckten Alpen. In der Gegend sind wir ein wenig gewandert und haben auch hier wieder einen Gletscher gesehen. In einem Gletschersee schwammen Eisblöcke. Die Sonne knallte wahnsinnig. Neuseeland hat besonders im Sommer Probleme mit dem Ozonloch, was man sich sehr gut vorstellen kann. Nach einer halben Stunde war mein Gesicht verbrannt.









Weiter ging es nach Lake Takapo. Hier haben wir uns gefragt, warum DERTOUR denn hier für uns einen Stopp geplant hat. Total tote Hose, extremst windig. Der Lake Tekapo, wunderschön umgeben von den Bergen ist riesig. Irgendwann kamen wir dahinter, warum wir hier gelandet waren. Der Ort ist berühmt für seinen Sternenhimmel. Es gibt nachts weit und breit keinerlei Lichtverschmutzung und so wird hier viel der Sternenhimmel erforscht. Da es extrem bewölkt war haben wir nicht damit gerechnet, was zu sehen. Aber wenn Engel reisen (smile)…. So klarte tatsächlich der Himmel auf und wir konnten eine Sternentour mitmachen. So ging es zu einem Observatorium, wo uns die Sternenbilder der südlichen Hemisphäre gezeigt wurden (Kreuz des Südens etc.). Ganz besonders klasse fand ich, daß man mal durch ein Teleskop sehen durfte, wo man wirklich Mars und Neptun sehen konnten ganz winzig klein, aber erkennbar von den Farben her.






Tag 20 Christchurch

Nun ging es dem Ende entgegen. Christchurch zeichnet sich dadurch aus, daß man kilometerweit schon vor der eigentlichen Stadt durch Gewerbegebiete fährt und plötzlich wieder mitten in der Zivilisation ist. Das Gefühl ist irgendwie gar nicht so toll nach den ganzen Landschaften. Nichtsdestotrotz ist die Gegend auch ganz schön, liegt an der Küste und ist sehr gepflegt. In Christchurch haben wir uns die botanischen Gärten angesehen. Von da aus haben wir die noch völlig zerstörte Innenstadt besucht. Durch das Erdbeben in 2011 wurden schöne Gebäude völlig zerstört und überall wird der Wiederaufbau vorangetrieben, viele Geschäfte sind in Containern untergebracht. Durch das Erdbeben, was wir nun erlebt hatten, konnte man sich vorstellen, was damals los war.




Tag 21 Christchurch (Peninsula)

Zum Abschluss haben wir uns nochmal die Halbinsel angesehen, wilde Schluchten durchfahren und die frische Luft genossen, bevor wir gepackt haben.




Tag 22 Abreise nach Peking

Früh morgens am Flughafen hat das EDV-System gestreikt, keiner konnte eingecheckt werden. Es kamen immer wieder Durchsagen, daß weltweit keine Flüge losgehen können und nicht nur Neuseeland betroffen sei. Da sieht man erstmal, was das bedeutet, wenn diese Systeme versagen. Die Mitarbeiter der Fluggesellschaften wollten gerade manuell alles versuchen abzufertigen, als die Lösung wohl kam. So haben wir dann den Flug doch noch pünktlich bekommen. Zunächst ging es 3 Stunden nach Melbourne, dort Aufenthalt 4 Stunden, dann 12 nach Shanghai. Nur Chinesen im Flieger, ein Gerenne da drin ohne Ende, es wurde wieder gehustet, gespuckt und laut geredet. Ach ja, was hab ich das vermisst. In Shanghai hatten wir noch 2 Stunden Aufenthalt, bis es dann weiter ging nach Peking. Um 3 Uhr nachts waren wir zu Hause, gelandet im Smog, Wert 300 (reine Flugzeit 18 Stunden).

Fazit:

Neuseeland ist wirklich wunderschön. Die Landschaften sind unbeschreiblich schön, wir waren nun im Frühling da, im Sommer dürfte es sehr heiß sein, dafür aber weniger windig. Aber das Wetter, daß nun verrückt gespielt hat, ist typisch für die Jahreszeit, hat uns aber nichts ausgemacht, auch wenn man oft dick eingemummelt rumgelaufen ist. Schade war manchmal, daß man so spät an manchen Orten ankam, daß Touren schon weg waren oder die Läden zu hatten. Zwischen 16 und 16.30 Uhr schließt nämlich alles, selbst die meisten Restaurants. Das war schon etwas verwunderlich. Will man viel wandern, sollte man sich an manchen Orten mehr Zeit nehmen und nicht unbedingt eine vorgebuchte Tour nehmen, vielleicht auch dafür einen Camper buchen, damit man flexibler ist. Uns hat die Südinsel besser gefallen als die Nordinsel. Denn diese ist „more dramatic“, wie uns der eine Kiwi sagte. Und so ist es auch. Innerhalb von einem Tag kann man die Füße ins Meer strecken und später im Schnee stehen. Man fährt um einen Berg rum und auf einmal ist die Landschaft ganz anders. Kein Wunder, daß hier der Herr der Ringe gedreht worden ist. Das Land bietet alles, was man dafür braucht.
Die Tierwelt in Neuseeland ist unvergleichbar mit allen anderen Ländern, die wir kennen. Die Neuseeländer versuchen alle Tiere, die nicht endemisch sind, von der Insel zu bekommen, um ihre eigentlich Tiere wieder mehr anzusiedeln. Es wird Jagd auf alles gemacht, was dort nicht hingehört. Selbst in der Werbung wird aufgefordert, Possums, Mäuse, Ratten, Igel etc. zu überfahren. Überall sind Fallen und Giftköder. Auffällig ist die Vogelwelt. Geht man bei uns zu Hause auf einen Vogel zu, haut der sofort ab. Die Vögel dort nicht. Sie kennen keine natürlichen Feinde am Boden und laufen so viel mehr am Boden rum.
Leider zeichnet sich Neuseeland dafür aus, daß es wirklich überteuert ist. Daß Touren immer viel Geld kosten, ist klar, aber das ganze Leben ist teuer und so sieht man viele Häuser, die verkauft werden. Viele Wälder werden komplett abgeholzt, damit noch mehr Weideland entstehen kann. Die neuseeländische Milch wird in China gebraucht und man kann damit viel Geld verdienen. Die nicht begeisterte Bevölkerung kann dagegen nichts ausrichten....

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