Mittwoch, 4. November 2015
Ein etwas anderer Geburtstag in Beijing
Wir sind am Samstagmorgen nach Beijing aufgebrochen zu unseren Freunden, wir hatten fast 20 Grad und blauen Himmel und das am 31.10. Genial! Und kein Smog! Danke Angela Merkel, die zuvor in Beijing auf Tagung war und man deswegen alles getan hat, damit die Luft gut ist….

Nach einem gelungenen Kaffeetrinken mit selbstgebackenem Kuchen sind wir in das Barviertel Beijings aufgebrochen, nach Sanlitun. Wir haben bisher nur davon gehört, es aber noch nicht umsetzen können, dort mal hinzufahren, weil das ein riesiger organisatorischer Aufwand ist und man nachts ja Probleme hat, Taxen zu bekommen, die U-Bahn fährt dann ja ab ca. 22.30 Uhr auch nicht mehr. Nach ca. 1 Stunde Busfahrt und U-Bahn sind wir dann angekommen. Auf einem anderen Planeten! Ich bin immer noch erstaunt, wie anders das war. Sehr viele Europäer, ein ganz anderes Flair als in Tianjin, zig Restaurants verschiedener Nationalitäten, Bars etc. Wenn man nicht wüsste, daß man gerade in China ist, könnte man das nicht glauben.
Wir sind dann zunächst mexikanisch essen gewesen und danach durch die Bars gezogen. Überall wurde Halloween gefeiert, man sah die kuriosesten Kostüme. In Tianjin undenkbar. Da wird auch von Halloween feiern geredet, aber das ist wirklich ein Witz gegen Beijing. Fotos kann man unten bestens vergleichen….. Wir haben viele Deutsche getroffen und hatten richtig Spaß. Das war mal ein richtiges Aufatmen vom tristen Alltag in Tianjin….. Man kann das einfach nicht darstellen, wie unterschiedlich diese beiden Städte sind, obwohl sie doch gar nicht weit voneinander entfernt sind. In Tianjin sucht man ein Barviertel vergebens, keiner geht raus, um sich abends zu treffen und einfach nur was zu trinken, nach 20 Uhr sieht man niemanden mehr draußen. In Beijing ist immer was los, immer Events, es gibt richtige Communities für die Deutschen, es werden Treffen organisiert, Wanderungen etc. In Tianjin gibt es auch Events, aber nur für die Firmen, da kann man sich auch austauschen. Aber wer will denn immer nur für die Arbeit leben? Private Veranstaltungen und Events Fehlanzeige.
Leider wäre es für uns unmöglich gewesen auch nur in die Nähe Beijings zu ziehen, da wir vom Verkehr her pro Stecke mehr als 2 Stunden wahrscheinlich gebraucht hätten. Und wer will 4 Stunden nur für den Job im Auto jeden Tag verbringen….. Stau nicht einkalkuliert….
Wir hatten jedenfalls ein richtig tolles Wochenende und haben das aufgesaugt wie ein Schwamm. Am Sonntag ging es dann wieder zurück nach Tianjin und mit jedem Meter zurückgelegter Strecke wurde der Smog schlimmer…. Zurück in die Geisterstadt, die wirklich so aussieht, wenn der Smog richtig zuschlägt…. In Tianjin kann man arbeiten, leben nicht.

Halloween Tianjin





Halloween Beijing

Das ist übrigens Harry Potter in Chinesisch. :-)







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Unsere Schwangere…
…erwartet Zwillinge! Und leider kann ich gar nichts Spannendes mehr berichten, da sie sich nämlich hier nicht mehr blicken läßt. Sie bekam dann nach meiner Abreise die Windpocken oder Röteln (so genau weiß ich das nicht, aber anhand der Beschreibung der Kollegen jedenfalls ansteckend, rote Pusteln und Juckreiz) und war krank und wollte dann zurück kommen, wo aber selbst die Kollegen meinten, die soll mit sowas bloß wegbleiben. Und seitdem ward sie nicht mehr gesehen. Irgendwann kam ihr Mann dann und wollte ein paar Sachen abholen und äußerte sich, sie sei so „fett“ geworden und tut den ganzen Tag nichts mehr. Beide Mütter bekochen sie jetzt wohl und da sie sich selbst so dick findet und der Geburtstermin irgendwann im Dezember ist, will sie die Kinder schon im November haben und einen Kaiserschnitt machen lassen. Schade eigentlich, war eine echt spannende Story!

Wo wir mit der Schwangeren gerade beim Thema Verhütung sind….. ich hatte ja schon mal erwähnt, daß die Pille verpönt ist. Sie kennt nicht mal wer!!! Ich hatte gestern das Thema mit einem Kollegen.
Auch wollte der erstmal genau wissen, wie das denn geht, was denn diese Tablette macht. Denn hier gibt es nur Kondome, die auch in Automaten draußen zu finden sind:



Wir haben uns über die 2-Kind-Politik unterhalten, die jetzt in China durchgesetzt wird. Es wird jetzt einige riesige Schwangerschaftswelle erwartet und das ist gerade Thema überall. In dem Zuge hat der Kollege berichtet, wie mit schwangeren Frauen umgegangen wurde, die ungewollt schwanger wurden und wo die Regierung das aber erst mitbekommen hat, als sie schon stellenweise im 8. Monat waren. Wie mit solchen Frauen verfahren wurde, kann man sich denken. Abtreibungen waren an der Tagesordnung….. Grausam.
Interessant war auch die Aussage, daß die Eltern die Kinder nach der Hochzeit so pushen endlich schwanger zu werden, daß viele in Kliniken gehen und sich Hormone geben lassen, damit es schneller geht. Wenn man innerhalb eines Jahres nach der Hochzeit noch nicht schwanger ist, gilt man als nichtsnutzig. Es spielt dabei keine Rolle, ob man ein Kind möchte oder nicht. Man hat eins zu haben. Punkt.

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Da bin ich wieder….
3 Monate war ich nun ungeplanter weise in Deutschland. Eigentlich sollten es maximal 6 Wochen werden, weil einige Projekte anstanden, einige Familienfeiern, die schon ganz lange geplant waren und auch eine Woche Urlaub. Aber nun ja.

Wie ich ja schon mal erwähnt hab, haben wir nun lange überlegt, wie es nach China weitergehen soll und haben beschlossen, sesshaft zu werden. Klingt komisch, denn wer uns kennt, kennt uns nur „unterwegs“. Aber auch wir haben mal die Nase voll, immer nur noch aus Koffern zu leben mit aufgeteiltem Hausrat auf 3 Häuser in Deutschland plus China (nachdem wir unsere Wohnung damals aufgegeben hatten) und sich nirgends mehr zu Hause zu fühlen. Und das seit Jahren nun, denn auch vor China waren wir eigentlich arbeitstechnisch nicht mehr wirklich zu Hause und so sind einige Jahre ins Land gezogen. Also haben wir mal so sporadisch für die Zeit nach Häusern gesucht, man kann ja früh genug anfangen, bis man denn was findet….. So dachten wir. Und wie es der Zufall so will, bekamen wir einen Hinweis, daß eines zum Verkauf stand, wofür wir unbedingt nach DE kommen müssen….

Und das auch noch ungeplant. Also sind wir in einer Nacht- und Nebelaktion im Juni nach DE geflogen, haben das Haus gesehen, besichtigt und gekauft! Die ganzen Formalitäten konnten wir problemlos managen und so ging unsere Urlaubswoche im Oktober für die erste Renovierung drauf. Dabei war eigentlich mit den vorherigen Eigentümern geplant, daß die sich Zeit lassen können und innerlich haben wir so mit Weihnachten gerechnet, wo es erst mit der Renovierung losgehen sollte. Aber dann überschlug sich alles und so können wir nun tatsächlich Weihnachten einziehen.
Jetzt muß hier aber keiner glauben „man, wie easypeasy ging das denn“. Da Markus nur ein paar Tage im August da war, hab ich dann mit meiner Familie losgelegt und das Ganze vorangetrieben. Ende August nahte und mein eigentlicher (innerlich gesetzter) Rückflugtermin. Nur kamen dann erst die Handwerker endlich und dann nach China zurück, war organisatorisch kaum möglich. Nachdem mich dann noch ne Grippe niedergerafft hat, hab ich mich entschieden in DE zu bleiben, da Markus dann im Oktober kommen würde und wir unsere 3 Wochen mit dem Haus verbringen wollten. Und so haben wir ordentlich was geschafft und sind schweren Herzens nach China zurück. Und völlig urlaubsreif und ausgepowert. Hätten wir so nicht machen müssen, wollten wir aber. Mit so einem Ziel vor der Nase nimmt man das in Kauf.

Nur, jetzt sitzt man hier und alles ist, als wäre man nie weg gewesen. Smog, lautes Geschnatter, Handywahnsinn, die Gerüche, immer Geräuschpegel…. Das schlägt ganz schön auf das Gemüt. Man kann sich auch nicht damit hochhalten „bald ist es ja geschafft“. Wir wissen noch immer nicht, ob es wirklich bei August nächsten Jahres bleibt oder vorher Schluß ist, also wann es denn geschafft ist. Denn die Mühlen mahlen sehr langsam und man wird immer wieder vertröstet…. Aber das ist eine andere langwierige Geschichte.
Aber gut! Immerhin schätze ich, gibt es wieder genug zu berichten die nächsten Wochen bis Anfang Dezember und ich halte Euch auf dem Laufenden….

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Dienstag, 24. März 2015
Chinesische Mauer 2015
Wir haben im Januar endlich mal die chinesische Mauer gesehen. Wir waren dabei im Abschnitt Tianjin Huangyaguan. Dabei ist das auch sehr verwirrend, da der Abschnitt eigentlich nördlich bei Beijing liegt. Ein sehr schöner Tag im Januar, kein Smog in der Umgebung und keine Leute. So konnten wir in Ruhe 2 Stunden auf der Mauer wandern, was nicht zu unterschätzen ist. Es geht steil bergauf und die Stufen sind alle unterschiedlich hoch. Respekt an die Erbauer.... Tatsächlich findet hier einmal im Jahr ein Marathon statt. Kann man kaum glauben, daß man sich das freiwillig antut....













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Alte Oper Tianjin
Wir haben uns mal wieder im November eine typische Oper angesehen, war sehr lustig. Die Hälfte kam erst, als das Stück schon fast zu Ende war, dann wurde wild telefoniert und gegessen. Videomitschnitt war verboten, aber war auch egal. Wie immer also. :-)











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Halloween 2014
Das muß man Ihnen ja lassen, alles wunderbar geschmückt, aber interessieren tut es keinen leider....



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Montag, 23. März 2015
Ein turbulentes Jahr geht zu Ende
Wir sind zwar mittlerweile im März angekommen, dennoch möchte ich zumindest noch ein wenig über das letzte Jahr sagen…. Das letzte Jahr war sehr erkenntnisreich, es hat uns vieles mehr zu schätzen gelehrt, in vielen Sachen die Augen geöffnet. Für uns ging das Jahr leider mit einem Schrecken zu Ende. Nach dem Weihnachtsmarkt bekam ich einen Anruf, der mich veranlasst hat, alles stehen und liegen zu lassen und sofort nach Hause zu fliegen. Leider wird man auch in einer solchen Notsituation von den Chinesen auch noch abgezockt, wenn man dringend einen Flug braucht. Das Geld war in der Situation wirklich totale Nebensache, trotzdem zeigt es, daß hier wirklich oft nur die Kohle zählt.
Bedanken möchte ich mich bei meinen Kollegen, die mir im Dezember ganz viel abgenommen haben, als unsere nächste Software-Einführung anstand und ich nicht verfügbar war. Das war Gold wert und so konnte ich mich ausschließlich um meine Familie kümmern.
Auch meine Familie und Freunde waren toll und haben uns unterstützt, wo es nur ging! Danke!!
Rausgerissen aus China von einer Minute auf die nächste, hatte ich keine Zeit für Jetlag und Nachdenken. Erst als ich nach Weihnachten langsam zur Ruhe kam, hab ich mir immer wieder die Frage gestellt, wie es nun weitergehen soll. Auf einmal war China zur absoluten Nebensache geworden, ich hatte eher ein schreckliches Gefühl, zurückkehren zu müssen. Das letzte Jahr hat soviele unerwartete Reaktionen und Emotionen hervorgerufen, die man in einem normalen Alltag einfach nicht in dem Maße und in der Zeit erlebt. Von Wut über manche Erlebnisse, über Gelassenheit, weil man eh nichts ändern kann bis hin zu totaler Traurigkeit, weil man sich von Gott und der Welt verlassen fühlt.
Oder auch Freude, weil man mal was ganz anderes sieht und hört, weil man sich besinnt, welche Chance man eigentlich bekommen hat, weil man merkt, wie gut es einem in Deutschland geht. Es mangelt einem dort eigentlich an nichts, man kann problemlos überall einkaufen gehen ohne Verständigungsprobleme, wenn man ins Kino will, geht man eben, man kann jeden Fernsehsender schauen und versteht alles. Man kann vor allem vor die Tür gehen und saubere Luft atmen. Da machten wir uns zu anfangs jeden Tag Gedanken zu, ob wir wirklich rauskönnen und was wir jetzt alles einatmen…. Vor ein paar Tagen kam erst wieder was über Feinstaub, wo eine deutsche Stadt den Wert 50 gemessen hat. Da haben wir gelacht, 50 ist hier Luxus, da sind wir sofort draußen….

Wir ihr wisst, musste ich nun Anfang Januar zurück nach China mit einem ganz unguten Gefühl, meine Familie allein zu lassen. Ich konnte aber Mitte Januar zurück, da noch einige private Dinge anstanden und bin nun endgültig seit März wieder in China. Geplant war das so zwar nicht, ich wollte viel eher zurück, aber manche Dinge sind einfach nicht planbar. Ich hab mich in den letzten zwei Deutschland-Monaten natürlich wieder an alles total gewöhnt und wollte nicht zurück in die schlechte Luft. Ich war so happy, meine Familie, Tiere, Freunde, Kollegen wieder um mich zu haben, daß ich beschlossen habe, auch dieses Jahr öfter in DE zu sein, zumal der Job es auch teils erfordert. Aber meine China-Aufenthalte versuche ich nun anders zu gestalten, viel mehr zu unternehmen, sofern das natürlich zeitlich möglich ist.
Mittlerweile ist das Gefühl auch nicht mehr ganz so schlimm, hier zu sein. Ich kann das Ende ja schon sehen, auch wenn es erst nächstes Jahr ist…. Soll bestimmt nicht heißen, daß ich jetzt wehmütig werde, ich denke nicht, daß ich das je sein werde, dafür ist der kulturelle und umweltliche Unterschied einfach viel zu krass, dafür gibt es einfach zu viele Aspekte, die einem so vieles hier erschweren… Und ich weiß ja, was ich in DE alles haben kann. Weiterhin gibt es ja auch eine private Planung, die sich eigentlich erst durch die letzten Monate ergeben hat und die nun umgesetzt werden wird. Manchmal muß man eben erst weg, um zu erkennen, was man wirklich möchte.
Dann nun auf ein neues spannendes Jahr…. Schauen wir mal, was das so bringen wird….

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Montag, 3. November 2014
Ein paar weitere Eindrücke aus Tianjin
Pünktlich zum Vollmond finden in Tianjin immer mal wieder Geistervertreibungen statt:



Spaziergang durch die Stadt:







Abends wird sich immer in den Parks getroffen, um Sport zu machen und an Aktivitäten teilzunehmen. Besonders auffällig ist, daß die junge Bevölkerung nicht daran teilnimmt, sondern nur die ältere Generation. Die Herrschaften sind wirklich wahnsinnig fit für das Alter… So wird sogar geskatet! Das trau ich mir noch noch nicht mal zu und die rasen da hintereinander zu schneller Musik um Bäume rum…









Mal wieder einen Tempel entdeckt:







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Montag, 4. August 2014
Reaktionen auf meinen letzten Eintrag „das erste halbe Jahr“….
Ich bin positiv überrascht über die Reaktionen, die kamen. Für einige Leser klang es teils sehr negativ, sollte aber so gar nicht gemeint sein. Vielleicht war ich ein wenig traurig, als ich das alles zusammengeschrieben habe, aber es gibt hier genauso viele positive wie auch negative Seiten. Vielleicht ist es schwieriger, die guten Sachen hervorzuheben. Wäre so gar nichts Positives hier, wär ich nicht mehr hier, denke ich. Noch immer finden wir alles sehr spannend und wir versuchen zu ergründen, wie dieses Volk tickt. Aktuell erleben wir, wie sich plötzlich nach Monaten in unserer Firma Veränderungen bemerkbar machen, wo man erst gedacht hat, das wird nie was. Wo wir auch echt manches Mal hier saßen und gedacht haben, wie bewegt man hier was…. Und doch tun sich langsam Kleinigkeiten, die Kollegen werden offener, manche Abläufe fluppen plötzlich. Wir haben wahnsinnig viel Unterstützung bei der Einführung unserer neuen Software und manche Kollegen laufen zu Höchstformen auf und wollen unbedingt alles mit verändern. Das ist schon schön zu sehen und man merkt, daß man doch nicht umsonst hier ist. Auch unsere dienstlichen Besucher, die auch die Zeit vor uns hier kannten, waren ganz verwundert und positiv überrascht. Das ist schon ein kleiner Erfolg….
Natürlich ersetzt der Job nicht die Freizeit, aber auch die werden wir wohl noch sinnvoller gestaltet kriegen als aktuell…

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Donnerstag, 3. April 2014
Paulaner
Lecker....




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